DAS BIEST
Ein Ungeborenes:
Siehst du nicht, der Mond, er zittert
Erschauert über stumpfem Schilf
Die Nacht ist voll von Dissonanz
Mir ist als ob jemand mich rief
Siehst du nicht, der Mond, er zittert
Erschauert über stumpfem Schilf
Die Nacht ist voll von Dissonanz
Mir ist als ob jemand mich rief
Eine Frau:
Tausendmal dreht sich die Erde
Wird’s weitre tausend Jahre tun
Drum zieh vorm Fräulein Nacht den Hut
Stimm ein in ihr Lied voll Hohn
Ein Ungeborenes:
Schwindelig macht mich das Kreisen
Auch wenn’s schon tausend Jahre währt
Der Tag will mir den Blick vereisen
Wenn von der Nacht er Raum begehrt
Will Wahrheit blicken, blicken Wahrheit
Nicht Fuß noch Herz schaffts mit hinauf
Nur einmal muss der Traum doch enden,
Muss halten kurz der Sterne Lauf
Eine Frau:
Mein Mädchen, ach, was denkst du nur,
Die Welt flieht vor dem Herzschlag hin
Den Zirkel kann man nirgends fassen
Er hat nicht Ende noch Beginn
Wirst bald daran gewöhnet sein
Des Kindes Seel singt oft zu hell
Jedoch erkennst du in den Schatten
die Welt ist keineswegs zu schnell
und doch umzaubert dich die Stimme
die ruft an unbekannten Steg
zurück dich in die sanften Träume
und bringt dich sachte ab vom Weg
Beide:
Ach Mann, ich möcht dein Wissen küssen
Möcht gehen wie du mit festem Schritt
Und nicht wie stets vom Wind zerrissen
Nur jagen nach dem schnellen Ritt
Doch siehst du nicht, der Mond - er zittert
Erschauert über stumpfem Schilf
Die Nacht ist voll von Dissonanz
Mir ist als ob jemand mich rief.
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A dialogue between an unborn child and an adult woman. The child
is afraid of the night, the shivering moon and all the strange
noises in the air - the night is dissonant. The adult reassures
the child that it’s just the sound of the world turning, and that
everyone gets used to it after taking some steps on earth. But
the strange echo is getting worse. The night is still full of
sounds and the moon is shivering with fear.
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